Neubaugebiet mit allen Mitteln durchgedrückt

Auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz wurde seitens der Verwaltung und des Projektentwicklers F&S concept die Planung für ein 4,6 Hektar großes Neubaugebiet in Antweilervorgestellt. Hierzu wurden Beschlussvorlagen zum notwendigen Flächentausch und der Aufstellungsbeschluss verwaltungsseitig vorgelegt.

 Viele besorgte Antweiler Bürger*innen nahmen als Gäste an der Sitzung teil. Das vorgestellte Konzept eines klimaneutralen, neuen Wohngebiets mit Solarpark, Wärmepumpenheizung, Dachbegrünung, Regenwassermanagement und Biodiversitätsbeachtung fand breite Zustimmung. Sogar die angemessene Berücksichtigung von sozialem Wohnraum wurde angekündigt, obwohl dies in der Vergangenheit von der Verwaltung immer als nahezu unmöglich dargestellt wurde.

 Dementsprechend wurde seitens der Fraktionsgemeinschaft von SPD/DIE LINKE das Konzept an sich auch sehr gelobt. „Man könnte glauben, Sie haben aus unserem Wahlprogramm und unserer Haushaltsrede abgeschrieben“, lobte der Fraktionsvorsitzende Bertram Wassong den Geschäftsführer von F&S concept, Georg Schmiedel.

 „Nur leider ist dieses Neubaugebiet zur falschen Zeit am falschen Ort vorgesehen. Tolles Konzept, aber nicht an dieser

Stelle in der Aue, und nicht zu diesem Zeitpunkt, wo viele nach der Flutkatastrophe noch in den Gummistiefeln stehen.“

 Der nachfolgende Applaus der anwesenden AntweilerBürger*innen dokumentierte die breite Ablehnung des Vorhabens bei der betroffenen Bevölkerung. SPD – Ausschussmitglied Hans Schmitz bekräftigte daher nochmals: „Gegen den Widerstand der Bevölkerung lässt sich dieses Vorhaben nicht durchsetzen! Weiterhin ist eine so großflächige Bebauung zwischen Antweiler und Wachendorf wie ein Dorf im Dorf, quasi eine Art Wachen – Antweiler.“

 Der nachfolgende Antrag, die Entscheidung über den Flächentausch und die Einleitung des Verfahrens zu vertagen, wurde mit dem knappen Ergebnis von zwölf zu elf Stimmen abgelehnt. Hierbei votierten zwei Ausschussmitglieder der UWV trotz mehrfachen, fast verzweifelten Abstimmungsversuchen des CDU – Ausschussvorsitzenden ebenfalls für die Vertagung. Die Mehrheit von CDU und UWV konnte nur durch die Unterstützung der AfD gerettet werden, was dem Ganzen einen sehr faden Beigeschmack verleiht. Die Polit – Posse setzte sich fort, indem in der anschließenden Sitzungsunterbrechung die „Abweichler“ derart von den Großkopferten von CDU und UWV bearbeitet wurden, dass bei der anschließenden geheimen Abstimmung die alte Mehrheit wieder beisammen war. Wer aber nun tatsächlich wie abgestimmt hat, das bleibt aufgrund der intransparenten, geheimen Abstimmung nun wahrlich für immer ein Geheimnis.